Montag, 12. Februar 2007

Bodenarten, Bodentypen

Was man im täglichen Leben als „Erde“ bezeichnet, in der die Pflanzen wurzeln, das nennt man in der Fachsprache Boden.
Darunter versteht man die obersten Verwitterungsschichten. Diese werden unter dem Einfluss von Klima, Pflanzenwelt und Bodenorganismen gebildet.

Der Boden besteht aus

 mineralischen (anorganischen) Bestandteilen 45 %
 zersetzten Pflanzenresten und
 einer Vielfalt von Bodenorganismen (organische Bestandteile) 7 %
 Bodenluft 25 %
 Bodenwasser 23 %

Bodenwasser und Bodenluft sind keine fixen Bestandteile.
Der Wert des Bodens ist weitgehend vom Verhältnis der festen Bestandteile (mineralische und organische Substanzen) zu Bodenwasser und zu Bodenluft abhängig.

Fast immer lassen sich im Boden drei Schichten (Horizonte) unterscheiden:

Oberboden oder Oberschicht: Zone der Humusbildung unter Mitwirkung der Bodenorganismen. In diesem meist durch Humusstoffe dunkel gefärbten Oberboden knapp unter der Pflanzendecke erkennt man kaum ursprüngliches Gestein.

Unterboden oder Mittelschicht: Zone der Gesteinsverwitterung. In ihr reichern sich die Stoffe an, die aus dem Oberboden ausgewaschen werden, ebenso das Wasser in den feinen Bodenporen. (Ober- und Mittelschicht ist die belebte Natur.)

Untergrund oder Unterschicht: Er besteht aus dem nur ganz schwach zersetzten und mechanisch zerklüfteten Ausgangsgestein. (Unterschicht ist die unbelebte Natur.)

Im Ober- und Unterboden spielen sich die Vorgänge der biologischen und chemischen, aber auch der mechanischen Verwitterung ab. Hier zeigen sich sehr deutliche
Zusammenhänge zwischen belebter und unbelebter Natur.


Wir unterscheiden je nach dem Ausgangsmaterial Kalk-, Ton-, Sand-, Löß-, Lehn-, Schotterböden u. a. Wir sprechen in diesem Fall von Bodenarten.

Reine Sandböden sind ebenso selten, wie reine Tonböden. Die einzelnen Böden sind in ihren Eigenschaften wie in ihrer Bearbeitung sehr verschieden. Wir unterscheiden zwischen leichten, schweren und mittelschweren Böden.

Sandboden: leicht, wenig Feinerde, nährstoffarm, durchlässig, leicht zu bearbeiten, erwärmt sich schnell, kühlt aber schnell aus, hält keine Feuchtigkeit.
Verbesserung: Humuszufuhr mit Kompost, Stallmist und Torf.

Tonboden: schwer, viel Feinerde, wasser- und nährstoffhaltend, luftarm, kalt, wenig Bodenleben, schwer zu bearbeiten, bei Trockenheit wird die Oberfläche hart und rissig.
Verbesserungen: Humuszufuhr in Form von Stallmist, Sandzufuhr, Bodenbearbeitung zur rechten Zeit.

Lehmboden: mittelschwer, je nach Feinerdeanteil wird er als sandiger Lehmboden oder lehmiger Sandboden bezeichnet.
Eigenschaften des Lehmboden: nährstoffreich und gut durchlüftet, gutes Bodenleben, Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit und Wärme, gut zu bearbeiten, für alle Kulturpflanzen geeignet, idealer Gartenboden.


Auf das Entstehen der verschiedenen Bodentypen hat das Klima entscheidenden Einfluss. Daher entsprechen den einzelnen Bodentypen auch bestimmte Vegetationstypen. Je nach klimatischen Verhältnissen können Oberboden und Unterboden verschieden gefärbt sein.
Zum Beispiel Braunerdeböden sind in Mitteleuropa häufig. Sie entstehen dadurch, dass im gemäßigten, nicht zu feuchten Klimabereich die Bodensalze und Humusstoffe im Oberboden teilweise erhalten bleiben. Dieser bleicht daher nicht aus. Er hat gegenüber dem Unterboden nur eine etwas hellere braune Färbung. Braunerdeböden tragen Wald- und Kulturland. Außer in den Kalkalpen sind sie fast überall anzutreffen.

Zu den wichtigsten Bodentypen zählen außerdem: Bleicherdeböden (Zentralalpen, Böhmischen Masse), Schwarzerdeböden (kontinentalen Steppenländern), Salzböden (Wüsten- und Halbwüsten).


Durch abgestorbene Gräser, Falllaub, vermodernde Pflanzen- und Tierreste werden die dem Boden entzogenen Stoffe wieder zurückgeführt. Unterliegt der Boden aber einer dauernden Nutzung, müssen die entzogenen Stoffe durch Düngung wieder ersetzt werden.

Kompost und Stallmist lockern den Boden auf und wirken sich günstig auf die Durchlüftung und den Wassergehalt aus. Naturdünger wird heute aber immer seltener. Deswegen greift man zu industriell hergestellten Düngersalzen. Zum Auflockern muss dem Boden dann zusätzlich Torf beigegeben werden. Häufig wird auch zerkleinertes Stroh in den Boden eingebracht.

Da das Pflanzenwachstum von der Qualität des Bodens abhängt, ist der Boden die Grundlage unserer Ernährung.


Fachausdrücke:

Bodengare: Idealzustand des Gartenbodens (fruchtbar, feinkrümelig, federt beim Darübergehen, viel Bodenleben, viel Humusanteile, typischer Waldgeruch, Feuchtigkeit und Wärme im Boden).
Mutterboden: ist der ursprünglich belebte Boden.
Humusschicht: wird durch geeignete Kulturmaßnahmen fruchtbar gehalten.
Humus ist die feine schwarze Erde, die durch Verrottung organischer Stoffe entstanden ist - lebendiger Organismus - leicht positiv oder negativ zu beeinflussen.
Dauerhumus: bildet sich tiefer im Boden, da der Humus an der Oberfläche leicht durch Sonne und Regen zerstört werden kann.

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Zuletzt aktualisiert: 4. Aug, 16:01

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