Freitag, 2. Februar 2007

Komposteinsatz im Gemüsebau

Kompost
• ist eine günstige Nährstoffquelle
• liefert stabile Humusstoffe
• muss hygienisch einwandfrei sein
• kann als 3-Jahresgabe ausgebracht werden
• Kenntnis und Erfahrung für erfolgreichen Einsatz wichtig


Durch die intensive Bodenbearbeitung im Gemüsebau wird viel
Humus abgebaut. Während die Ernterückstände der Gemüse im aktiven Boden rasch mineralisiert werden, liefern Grünabfallkomposte stabile Humusstoffe, die langsamer abgebaut werden und den Boden längerfristig verbessern. Die Bodenfruchtbarkeit lässt sich durch Einarbeitung der Ernterückstände und gleichzeitiger Zufuhr von Grünabfallkompost wirkungsvoll steigern.
Die hohen Salzgehalte der nährstoffreichen Küchenabfallkomposte stellen im Freiland kein Problem dar. Im gedeckten Anbau und als Beimischung zu Jungpflanzensubstraten sollten nur Komposte aus Grünschnittabfällen verwendet werden, da diese einen tieferen Salzgehalt aufweisen.

Grünabfallkomposte bestehen aus:
• kompostiertem Rasen- und Staudenschitt
• Küchenabfällen
• Holzhäcksel
• zum Teil Pferdemist.
Die Zusammensetzung kann von Anlage zu Anlage und je nach Jahreszeit stark variieren und grosse Unterschiede in der Nährstoffzusammensetzung zur Folge haben.

Hygiene
Frische Grünabfälle erhitzen sich in der Anfangsphase der Kompostierung auf über 60 °C. Temperaturen über 60 °C während einer Woche oder 55 °C während 3 Wochen und die Umsetzung des Kompostiergutes in dieser Phase töten Unkrautsamen, Wurzelunkräuter und die meisten Krankheitserreger und Viren ab. Bei schlechten Kompostierungsbedingungen werden diese Temperaturen nicht erreicht und der Kompost hygienisiert nicht.

Frischkomposte (jüngere Komposte)
• Werden wegen ihrer möglichen stickstoffsperrenden Wirkung im Boden vorteilhaft im Herbst, wenn möglich zu einer Gründüngung, ausgebracht und leicht eingearbeitet.
• Eine leguminosehaltige Gründüngung kann eine Stickstoffsperre für die Folgekultur weitgehend verhindern.
Reifekomposte
• Reifere Komposte, die schon Nitrat mineralisieren, sollten im
Frühjahr ausgebracht werden
• Mit einer N-Wirkung im Boden kann jedoch erst in den Sommermonaten bei warmen Böden gerechnet werden.

Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Ackerstrasse, Postfach, 5070 Frick

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